Der Innovationspreis Tourismus zeichnet exzellente Ideen aus. Auf solche ist die Branche angewiesen
Von nicht weniger als der größten Umbruchphase in der Geschichte des Tourismus ist die Rede: Technologischer Wandel, Fachkräftemangel und Klimakrise sind nur drei Beispiele für die Herausforderungen, denen sich die Branche stellen muss. Mehr denn je ist das Urlaubsland Baden-Württemberg auf kreative Ideen angewiesen. Doch Innovation wurde dem Süden bekanntlich in die Wiege gelegt.
Für den Tourismus-Verband Baden-Württemberg (TVBW) war klar: Wenn die Branche gestärkt aus dieser Zeit des Wandels hervorgehen soll, muss er das Thema Innovation forcieren. Einfallsreiche Projekte sollen honoriert und somit auch Anreize geschaffen werden, eigene Ideen umzusetzen. 2023 rief der Verband den Innovationspreis Tourismus ins Leben. Der erste Schwerpunkt „Tourismus trifft Wirtschaft“ schlug ein, ganze 27 Bewerbungen durfte die Jury um Verbandspräsident Patrick Rapp sichten. Darunter Kooperationen zwischen Wirtschaftsgröße und Freizeitpark oder Verbindungen von Employer Branding und Standortmarketing.
Wenn aber gleich zwei Organisationen dieselbe Idee entwickeln und diese so simpel wie genial ist, kommt man als Jury um die Auszeichnung nicht herum. Die Jobcard-Projekte von Remstal Tourismus und der DreiWelten Tourismus GmbH schafften es auf den ersten Platz, weil sie mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ansässige Unternehmen geben ihren Mitarbeitenden eine Guthabenkarte aus. Den Betrag lösen diese bei Partnern aus Freizeit, Übernachtung oder Gastronomie ein. Unternehmen, insbesondere in strukturschwächeren Regionen, stärken so ihre Position. Mitarbeitende werden animiert, die touristischen Angebote vor der Haustür wahrzunehmen, und entwickeln einen neuen Bezug zu ihrem Arbeitsort. Nicht zuletzt profitieren die touristischen Partner vom erhöhten Zulauf.
Die Premierensieger zeigen, dass das Rad nicht neu erfunden werden muss. Gäste- und Bürgerkarten gab es auch vorher schon. Manchmal reicht es, eine neue Zutat hinzuzufügen. Und doch beweisen die Zweit- und Drittplatzierten, dass es sich lohnt, in alle Richtungen zu denken: Das „Kocherwerk – Haus der Verbindungstechnik“ in Forchtenberg-Ernsbach lädt dazu ein, die Schrauben- und Montagetechnik-Industrie in Hohenlohe zu entdecken. Die Initiative „Hector – Industrieerbe touristisch erschließen“, an der der Bad Mergentheimer Verein „Kultur und Arbeit“ beteiligt ist, hat ein Programm entwickelt, das Menschen darin ausbildet, die Relevanz von Industrieerbe zu vermitteln. Bei so viel Ideenreichtum darf die Jury durchaus optimistisch sein, wenn der Innovationspreis Tourismus nun in eine zweite Runde geht.
Der Tourismus-Verband Baden-Württemberg möchte mit dem Innovationspreis Tourismus Ideen fördern, die aus alten Räumen Neues entwickeln und dabei im Wandel eine Chance für innovative Nutzungen finden. Die Ausschreibung richtet sich an Betriebe, Leistungsträger und touristische Organisationen in Baden-Württemberg. Bewerben können sich Projekte, die entweder bereits erlebbar und in den letzten Jahren entstanden sind oder kurz vor der Fertigstellung stehen. Der Innovationscharakter sollte deutlich erkennbar sein. Im Rahmen der Jurysitzung werden mehrere Projekte für den Innovationspreis Tourismus nominiert. Die Verleihung findet im Rahmen der CMT 2025 statt.
Bewerben Sie sich im Tourismusnetzwerk Baden-Württemberg mit Ihrer Initiative um den Innovationspreis Tourismus 2025.