Die neue „Weinsüden B2B-Roadshow“ soll den Weintourismus langfristig stärken. So ein Event gab es bislang nicht
Umdenken:
Marketingtechnisch hat sich im Weinsüden bereits viel getan. Vorerst soll die weitere Vernetzung im Fokus stehen.
Inspirieren:
Die „Weinsüden B2B-Roadshow“ reist durch die Anbaugebiete und bringt inspirierende Best-Practice-Beispiele mit.
Austauschen:
Workshops und Networking-Gelegenheiten helfen beim Kennenlernen und gemeinsamen Entwickeln von Ideen.
Wichtige Impulse von außen
Mehr B2B also, so wie sich die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) allgemein in den letzten Jahren von der reinen Marketing- zur Managementorganisation weiterentwickelt hat. Dieser Perspektivenwechsel der Verantwortlichen zeigt sich insbesondere im Namen des Formats, das in diesem Zuge entstanden ist: Mit der neuen Eventreihe „Weinsüden B2B-Roadshow“ möchte die TMBW ihrer neuen Zielsetzung in Sachen Weintourismus gerecht werden. Zwei Mal im Jahr geht die Landestourismusorganisation mit dem Event in eines der beiden Weinanbaugebiete Baden oder Württemberg und bringt lokale Akteure zusammen. Solche, die den Weinsüden bereits mitgestalten und touristische Leistungsträger sind. Und solche, die bislang kaum Berührungspunkte mit dem Thema Weintourismus hatten und die Marke Weinsüden womöglich gar nicht kennen. Aber: „Als zweites wirtschaftliches Standbein wird der Weintourismus für Winzerinnen und Winzer immer wichtiger“, weiß Svenja Hertweck, Themenmanagerin Genuss und Wein bei der TMBW. Dafür möchte sie sensibilisieren und betont die wichtige Funktion der Roadshow, geeignete Impulse zu vermitteln. Zu diesem Zweck lädt sie Fachleute aus dem Land und aus benachbarten Anbaugebieten ein, um zu Best-Practice-Beispielen zu sprechen. Bei der Auswahl nimmt Svenja Hertweck auch Rücksicht auf die Interessen der Region, in der die „Weinsüden B2B-Roadshow“ Halt macht. Genauso wichtig wie der Input von außen sind die Workshops, in denen sich die Teilnehmenden mit all ihren unterschiedlichen Hintergründen begegnen und gemeinsam an neuen Ideen arbeiten. „Unser Ziel ist, die Akteure im Weinsüden miteinander zu vernetzen und dadurch Synergien zu nutzen“, erklärt Svenja Hertweck.
Frischer Wind für den Weinsüden
Bewusst richten sich die Veranstaltungen daher vorrangig an Personen aus der Gastgeber-Region, die zu einer intensiveren Zusammenarbeit angeregt werden sollen. Wenn eine Weinerlebnisführerin auf einen Winzer trifft, der selbst nicht die Möglichkeit hat, Gäste durch seinen Weinberg zu führen, könnte das der Beginn einer wunderbaren Kooperation sein. Die Roadshow-Workshops bieten aber auch Gelegenheit, neue Ansätze im größeren Format zu diskutieren. Wenn bei der Roadshow vielversprechende Ideen entstehen, könnte daraus auf lange Sicht ein neues Highlight-Projekt in der Region werden. Für die Möglichkeit des direkten Austauschs sind die Teilnehmenden in jedem Fall dankbar. Die Ideen sprudeln und der Wille, Neues zu gestalten, sei deutlich spürbar, sagt Svenja Hertweck. Ein klares Indiz, dass das neue Format seinen Zweck erfüllt, denn ein B2B-Event, das sämtliche weintouristischen Akteure der Region gleichermaßen anspricht, gab es in der Form noch nicht. Und in dem jungen Konzept bleibt Bewegung drin: Veranstaltungen, die vielleicht sogar einmal beide Anbaugebiete gleichzeitig einbeziehen, sind genauso denkbar wie kleinere Netzwerktreffen. Wie auch immer sich die „Weinsüden B2B-Roadshow“ entwickelt: Von der stärkeren Vernetzung der Branche kann der Weintourismus in Baden-Württemberg nur profitieren.
Mit der „Württemberg-Edition“ fand die erste „Weinsüden B2B-Roadshow“ des Jahres 2025 im März im Remstal statt. Den Nachbericht mit Impressionen gibt es im Tourismusnetzwerk Baden-Württemberg.
Die Projektmanagerin für Wein und Genuss im Interview
Svenja Hertweck, warum ist es für Winzerinnen und Winzer wichtig, sich dem Weintourismus zuzuwenden?
Die Weinbaubranche steht vor großen Herausforderungen. Ein zweites Standbein bringt da viele Chancen mit sich! Touristische Angebote erschließen neue Zielgruppen, zusätzliche Einnahmen aus Weinproben oder Führungen mindern Risiken. Die Betriebe profitieren auch von einer erhöhten Aufmerksamkeit und Kundenbindung.
Was ist euch wichtig, bei den „Weinsüden B2B-Roadshows“ zu vermitteln?
Wir wollen die Chancen von Weintourismus greifbar machen und mit Best-Practice-Beispielen wichtige Impulse setzen. Die Teilnehmenden sollen mit dem Gefühl nach Hause gehen, frische Ideen gesammelt und wertvolle Kontakte geknüpft zu haben. Vor allem geht es uns um eine neue Motivation, den Weintourismus voranzubringen.
Welche Ideen sind schon aus den Events hervorgegangen?
Da gibt es Überlegungen, wie Gäste im Weinberg mitarbeiten können, um authentische Einblicke zu erhalten. Oder die Idee einer Gemeinschaftsvinothek als Ort der Begegnung mit Verkostung, Events, Gastronomie und Touristinformation. Wir sind gespannt, wie es damit weitergeht, und unterstützen natürlich bei der Ausarbeitung und Vermarktung.